Vielen Musikfreunden gilt das Streichquartett seit Joseph Haydns Tagen als eine Quintessenz europäischer Musik. Seitdem - Qualität verpflichtet - gibt jeder Komponist von Rang bei diesem Genre sein Allerbestes.
Für die vier Musiker, die in der außergewöhnlich plastischen, so mühelos durchhörbaren wie ungemein klangreichen Akustik der zum Konzertsaal umgestalteten Klosterkirche des Kulturforums Traunstein auftraten, sollten Komponisten weltweit Stücke schreiben sonder Zahl. Das Signum Saxophone Quartet, vor fast zehn Jahren in Köln gestartet, brillierte nun in der Besetzung Blaž Kemperle, Sopransaxophon; Hayrapet Arakelyan, Altsaxophon; Alan Lužar, Tenorsaxophon; Guerino Bellarosa, Baritonsaxophon so unmittelbar, dass helle Begeisterung ausbrach. Das hätte sogar den skeptischen Claude Debussy überzeugt, der das Saxophon ja mal als "wässriges Instrument" abtat.
Die Kunst der glorreichen Vier zeigt sich nicht nur im perfekten Zusammenspiel aus symphonischem Geist, sondern jeder Einzelne ist auch ein Meister des durchartikulierten Klangs. Die von ihnen arrangierte Version von Antonín Dvořáks berühmten Streichquartett op. 96 hätte jedem Spitzenquartett zur Ehre gereicht. Rhythmisch elektrisierend, in den dynamischen Abstufungen vom immer rund modellierten Fortissimo-Volumen bis zu den zartesten Pianissimo-Nuancen kann man das nicht schöner und lebendiger spielen. Das expressive, dabei kraftvoll melodiöse Originalstück, das der israelische Komponist Tzvi Avni, Jahrgang 1927, 1990 geschrieben hat, überzeugte in seinem Gestaltenreichtum sofort.
Das sogenannte Albinoni-Adagio boten die Signum-Leute mit herzlichem Ernst, der verstorbenen Initiatorin der Sommerkonzerte, Imke von Keisenberg, gewidmet. Und die Saxophon-Quartett-Fassung dreier Preludes von George Gershwin entsprach in jedem Moment den Prinzipien dieser exzellenten Musiker: virtuos, ernsthaft, immer im Sinne der jeweiligen Musik aufeinander hörend zu musizieren.
©Anna Tena
Programm:
Claude Debussy (1862-1918): Streichquartett in g-moll, Op. 10
Bearbeitung Saxophonquartett von SIGNUM saxophone quartet
Animé et très décidé
Assez vif et bien rythmé
Andantino, doucement expressif
Très modéré – En animant peu à peu – Très mouvementé et avec passion
Fabien Lévy (1968): Durch, in memoriam Gérard Grisey
For saxophone quartet
Johannes Brahms (1833-1897): Intermezzo A-dur op. 118 Nr. 2
Bearbeitung für Saxophonquartett von SIGNUM saxophone quartet
***Pause***
John Psathas (1966): "Farewell to Flesh and Rom in Space" aus "Connectome (2019)"
Für Saxophonquartett und Tape
Auftragskomposition für Alexej Gerassimez und SIGNUM saxophone quartet
Astor Piazzolla (1921-1992) / Eckart Runge (1967): Suite de Angel
Bearbeitung Saxophonquartett von SIGNUM saxophone quartet
Introducción al Angel
Tango del Angel
Milonga del Angel
La Muerte del Angel
Konzerte:
Jazz/Blues
Do.,
,
Frankfurter Hof
Beginn: 20:00 Uhr
Eintrittspreise: 26.5-35.3 Euro
(Alle angegebenen Preise sind inkl. Ticketgebühren zzgl. Buchungsgebühr und/oder Versandkosten)
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